RE: Unsinniges SinnigesBerlin
M i t e i n a n d e r zu r e d e n funktioniert eigtl. immer gleich. Früher, wie heute.
Der eine sagt etwas, der andere nimmt das wahr und auf ( Stichwort : Zuhören!)und sagt dann ebenfalls etwas.
Alles andere ist nicht miteinander reden, sondern eine unterschiedlich geartete einseitige Kommunikation.
Ich bin ja nun schon alt und mir hat man früher mal Folgendes beigebracht: Wenn Du möchtest, dass Dich ein anderer versteht, dann musst Du seine Sprache sprechen. Meint: Etwas so zu formulieren, dass das Gegenüber es auch verstehen kann.
Es besteht also nicht nur eine Holschuld beim Empfänger, wie MastrS es schon so schön ausgedrückt hat, sondern es kommt auf die Interessenslage beider Gesprächspartner an einem Gespräch an.
Wenn das Handy wichtiger ist, ist die Gesprächsbereitschaft desjenigen, der ständig darauf starrt, an einem Gespräch wohl nicht so groß. Ebenso bei jemandem, der entweder nicht antwortet oder geistesabwesend ist oder Fragen ignoriert oder über das Gesagte hinweggeht und ein anders Thema anfängt oder aber der Sender sendet Unverständliches.
Sich verständlich zu machen, kann die Gesprächsbereitschaft des Gegenübers unglaublich fördern.
:"Und nein, ich als Erstsender kann mich nicht auf 3000 unterschiedliche Niveaus einstellen, sondern kann nur nachkorrigieren wenn ich weiß was stimmt oder nicht, was ich bei ihnen auch versucht habe."
Sorry, aber das ist nur eine laue Ausrede.
Selbstverständlich geht das.
Ich z.B. muss das jeden Tag.
Zwar nicht auf 3000, aber doch auf 25- 30 unterschiedliche Niveaus gleichzeitig.
Auch in Konferenzen, bei Vorträgen usw. muss derjenige der redet, (aber auch der Zuhörer) sich auf unterschiedliche Niveaus einstellen, wenn hinterher ein fruchtbarer Dialog herauskommen soll.
Und oh Wunder, es funktioniert.
Und genau da liegt eines der Probleme, an der die Gesellschaft m.E. heutzutage krankt:
Diese Erwartungshaltung, dass, wenn jemand etwas möchte, sich der andere Mühe zu geben und sich darum zu kümmern hat, dass derjenige das auch bekommt und nicht derjenige, der etwas möchte.
Diese übergroße Wahrnehmung des eigenen Ichs finde ich ziemlich problematisch.
Wenn man einfach mal einen Schritt von sich selbst zurücktreten und sich mit dem Gedanken anfreunden könnte, dass Mitmenschen und Umfeld nicht alle Dienstleister sind, dann wäre schon viel geholfen.
Ansonsten gilt, auch im übertragenen Sinne: Keine Arme, keine Kekse.